ANGEZETTELT
INSTALLATION // FRANZISKANER HELFEN

Das Werk

Welchen beschwerlichen Weg Frauen zum Wasserholen in Kenia auf sich nehmen müssen, wie dringend Menschen in Nordindien in der schweren Corona-Pandemie auf Medikamente und Desinfektionsmittel-Hilfe angewiesen sind und warum sich Franziskanerbruder Fenol aus Haiti für neue Kleidung für Waisenkinder bedankt – dies sind nur drei von rund 200 Geschichten, Zitaten und Fotos, die auf der neuen „Wand der Menschenwürde“ zu finden sind, die RIDDER WERKE für das Internationale Hilfswerk „Franziskaner helfen“ entwerfen durfte.

Wo bisher ein schmuckloser Bauzaun die Renovierungsarbeiten am Bonner Münster verdeckt, lädt diese 14 Meter lange Wand der Menschenwürde die Besucher der Bonner Innenstadt ein, die vielen Geschichten und Fotos zu entdecken. „Wenn wir ehrlich sind, ist unsere ganze Welt eine Baustelle“, sagt Bruder Matthias Maier, Leiter des international tätigen Hilfswerks „Franziskaner Helfen“ das seit über 50 Jahren in Bonn ansässig ist. „Es gibt viel zu tun und jede Menge Herausforderungen, wir erleben es gerade besonders intensiv in den Zeiten der Pandemie. Aber eine Baustelle bietet auch immer Raum für Kreativität, Neues zu schaffen und Dinge zu verbessern. Auch Bedürftigkeit und Not hat viele verschiedene Gesichter und Geschichten, das wollen wir mit dieser Wand zeigen.“ 

Wir alle haben durch die Corona-Pandemie erfahren, wie fragil unsere Welt ist und wie schnell sich gewohnte Umstände dramatisch verändern können. So entstand die Idee, eine dieser improvisierten Kontaktwände inszenieren, die oftmals an zentralen Orten entstehen, wenn Menschen von Katastrophen heimgesucht werden und diese Flächen dann als schwarzes Brett nutzen, wo alles Gewohnte nicht mehr funktioniert. Diese Wände werden organisch zu Orten, die Sorge, Hoffnung und Zuversicht sichtbar machen. Mit dem Plakat erzählen wir über 200 verschiedene Geschichten aus aller Welt, so wie jeder von uns seine Geschichte hat. Wir wünschen uns, dass die Wand fordert, an sie heranzutreten, die einzelnen Inhalte zu lesen und die vielen Bilder zu erfassen – um das große Bild unseres Auftrages zu verstehen. Gerade die vielen kleinen Hilfsprojekte der Franziskaner brauchen die Aufmerksamkeit dieser großen Wand, um besser in den Fokus zu gelangen.